Im Bootshandel bringt jeder Tag irgendwie auf seine ganz eigene Weise immer wieder neue Aufregung ins Leben. Nichts ist gleich, immer passiert etwas Verrücktes, Tolles oder Aufregendes. So, wie bei uns in der letzten Woche: Nicht nur, dass wir eine weitere Lieferung mit FIRST-Segelbooten erwarteten und unser Mitarbeiter Lars Reisberg Geburtstag feierte – beides fiel auch noch auf den selben Tag. Mehr noch: Eines der Boote, liebevoll von unseren Kollegen bei Seascape in Slowenien mit einem roten Püschel geschmückt, ist das Boot von eben jenem Geburtstagkollegen.
Wie kann ein Geburtstag denn besser starten, als morgens, bei der Ankunft auf der Arbeit, das eigene Boot zu sehen? Wir haben diesmal den Spieß umgedreht: Wo Lars sonst unsere Kunden, Partner oder Werft-Verantwortliche interviewed, haben wir ihn einfach mal befragt, wie er zu diesem Boot kam, was er sich erhofft und wie es sich anfühlt, auf der „anderen Seite“ – nämlich auf Kundenseite – zu sitzen.
Warum hast Du Dich für die FIRST 27 SE entschieden?
ENJOY YACHTING: „Lars, eine Woche ist vergangen, Dein Boot ist nun endlich da – erzähl doch bitte einmal kurz, wie Du auf die Idee gekommen bist, Dir selbst eine FIRST 27 SE zu kaufen?“
Lars Reisberg: „Ja, ein tolles Gefühl! Wobei es mich die ganze Zeit in den Fingern juckt, endlich mit dem Boot etwas zu machen – der Schnee- und Kälteeinbruch verhindert das ja ein bisschen. Wieso die F27? Ihr wisst ja, dass ich als Segelboot-Experte bei ENJOY YACHTING viel auf den Yachten mit Interessenten und Kunden unterwegs bin. Seit meiner Deutschland-Tournee auf der FIRST 24 letztes Jahr habe ich mich irgendwie in diese kleinen, schnellen und unkomplizierten Boote verliebt. Die FIRST 27 bietet für mich alles, was ich von einem Segelboot erwarte: Speed, Spaß und Unabhängigkeit.“
ENJOY YACHTING: „Inwiefern Unabhängigkeit?“
Lars Reisberg: „Das Boot ist mit 8 Metern groß genug für 2 Personen um auch mal länger unterwegs zu sein. Dabei war mir ein echtes See-WC das wichtigste, denn ich finde die Port-a-potty-Lösung der F24 doch persönlich arg gewöhnungsbedürftig. Der Fakt, dass ich durch den Schwenkkiel das Boot auf einem Trailer in verschiedenste Reviere transportieren und dort segeln – oder mal eine ganze Saison bleiben – kann, war schließlich ausschlaggebend. Dass ich für mein eigenes Boot etwas Spannendes, Aufregendes und Schnelles suche hat seinen Grund darin, dass meine Freizeit sehr rar gesät ist und ich dann, wenn ich schon mal auf dem Wasser bin, das Maximum an Segelspaß möchte.“
ENJOY YACHTING: „Hattest Du Dir denn andere Boote angesehen?“
Lars Reisberg: „Natürlich, klaro! Ich komme ja von einem 34 Fuß Segel-Klassiker, den ich in den letzten 4 Jahren versucht habe, zu refitten. Das Ganze ist mir dann aber über den Kopf gewachsen – wie gesagt, ich habe sehr wenig Zeit und das war mir irgendwann zu viel, diese beim Schleifen und Laminieren anstelle beim Segeln zu verwenden. Wieder ein Gebrauchtboot werde ich mir wohl so schnell nicht wieder antun. Also etwas Neues. Ich fand die Pogo 30 superspannend: Preislich aber weitab von meinen Möglichkeiten. Auch die Dehler 30 OD habe ich mir intensiv angeschaut. Dieses Boot ist aber – abgesehen von der, sagen wir, spannenden Diskussion mit Euch, meinem Arbeitgeber – rein auf Sport ausgelegt, hat einen festen Kiel und ist damit immobil. Ich bin kein Regattafreak, die Dehler wäre das Falsche gewesen. Naja, wie gesagt, nachdem ich meine eigenen finanziellen Möglichkeiten mit meinen Ansprüchen an ein neues Boot kombiniert habe, war die FIRST 27 die ideale Wahl.“
ENJOY YACHTING: „Wie hat es sich angefühlt, als Dein Boot dann letzte Woche bei uns vor dem Büro stand?“
Lars Reisberg: „Surreal! Absolut surreal! Ich kenne ja nun von vielen Dutzend Bootsübergaben nur aus unserer Perspektive, also Bootshändler. Aber selbst dort als Kunde zu stehen ist schon etwas ganz anderes. Nun war ja auch noch mein Geburtstag und die Werft hatte das Boot so schick dekoriert, dazu der frische Schnee … es war wunderbar, aber irgendwie surreal. Ich denke, so richtig ankommen wird das Boot erst, wenn ich dann mal mehr Zeit hatte, mich richtig an Bord umzusehen und einzuleben. Aber interessant war es schon, diesen Perspektivwechsel zu erleben: Man hat eine Art Tunnelblick, bekommt das Drumherum gar nicht so genau mit. Daraus lerne ich viel für kommende Übergaben: Die Eigner sind dann nicht unbedingt überfordert, aber vielleicht gar nicht so 100%ig in der Lage, alles aufzunehmen. Es war richtig schön, wobei mir ein sonniger Tag bei 24 Grad sicher besser gefallen hätte – so ist das aber, wenn man im Februar Geburtstag hat …“
FIRST Seascape Edition vs. Aluminium
ENJOY YACHTING: „Eigentlich war das ja mal ursprünglich ganz anders geplant, oder?“
Lars Reisberg: „Ja, das ist richtig. Mein Boot war schon Ende November in Slowenien im Wasser. Dort hat die Werft die FIRST SE und die nagelneuen Aluminium-Varianten der FIRSTs am Steg gehabt. Der Plan war, dort mit Presse und Kunden ein großes Fest zu machen, die Boote probezusegeln und vorzustellen. Durch Corona ging das ja nun leider nicht. Nur die YACHT war da und konnte die Boote segeln – witzigerweise hat es so mein Boot auf das Cover des Segelmagazins geschafft, das hat man als Eigner auch nicht alle Tage. Aber eigentlich wollte ich unten dabei sein und hätte dann das Boot schon probieren können und vor allem eine Einweisung von keinem geringeren als dem Erfinder von Seascape, Andraz Mihelin, bekommen. Naja, wir müssen uns eben alle an die Corona-Situation anpassen.“
ENJOY YACHTING: „Aber die Aluminium-Variante der FIRST 27 wolltest Du für Dich nicht – wieso eigentlich? Für schnelles Segeln, kleine Touren mit Familie wäre die doch viel geeigneter für Dich und Deine beiden Jungs?“
Lars Reisberg: „Im Prinzip schon. Ich finde, vor allem die „Alu-27“, ein bisschen auch die „Alu-24“ sind tolle, schnelle Familien-Pocketcruiser. Die Pantry in der FIRST 27 erleichtert das Kochen, mehr noch den Abwasch, doch ungemein. Hinzu kommt der viel hellere und größere Innenraum weil die ganze Kiel-Hydraulik wegen des Festkiels nicht eingebaut werden muss …“
ENJOY YACHTING: „… den Einbau-Diesel nicht zu vergessen!“
Lars Reisberg: „Absolut! Das Auf- und Abbauen des Außenborders spart man sich und fährt die FIRST unter Maschine ganz einfach wie eine Große. Sicher, das sind alles super Punkte und an den Anfragen bei uns zu der Alu-27 merke ich auch, dass BENETEAU hier einen Nerv getroffen hat. Aber weißt Du, am Ende werde ich mein Boot eher weniger als Familienkutsche und mehr als Daysailer, zusammen mit einer Freundin oder einem Freund segeln – da wollte ich dann doch lieber die Power-Variante haben …“
ENJOY YACHTING: „Wie ist Deine FIRST 27 SE ausgestattet, neben dem Carbon-Rigg, den Racing-Segeln und der „Power-Variante“?“
Lars Reisberg: „Ich habe mich auf der FIRST 24 richtig intensiv mit den Elektro-Motoren von Torqeedo beschäftigen können und finde diese einfach super! Für die FIRST 27 SE muss der Torqeedo Cruise 4.0 installiert werden, der vor allem mit der Li-Ion-Batterie sehr, sehr teuer ist, aber ich finde bei der FIRST 24 und der FIRST 27 macht das ganze E-Mobility und Photovoltaik-Thema richtig Sinn! Kein Gefrickel mehr mit den Verbrenner-Außenbordern, kein Vergaserpusten mehr. Ich segle mit meinen Kindern – Benzingestank, der ja nun wirklich nicht sehr gesundheitsförderlich ist, möchte ich an Bord nicht haben. Zusammen mit der Solar-Anlage, die ich von werftseitig installierten 50 Watt auf fast 120 Watt aufbohren werde, ist so die ganze Kette Sonne – Batterie – E-Maschine abgebildet und sinnhaftig verwendet. An Bord habe ich zudem den großen Autopiloten NAC-2, der auf der Ostsee unerlässlich ist bei langen Schlägen, und natürlich die guten Polster, sodass man die Wahl hat, wo man schlafen will.“
Wie es jetzt weitergeht
ENJOY YACHTING: „Das Boot steht ja nun bei uns, wie geht es hier weiter?“
Lars Reisberg: „Ich möchte das Boot gern Anfang April bei mir oben in der Ostsee im Wasser haben. Dazu muss sie Antifouling bekommen. Zurzeit sind wir durch die Corona-Reisebeschränkungen leicht im Verzug mit den Auslieferungen – die Boote, die im Ausland bereitstehen, können erstmal nicht übergeben werden, neue Boote kommen permanent rein. Natürlich haben diese Kundenyachten Vorrang. Wir arbeiten konzentriert diese Aufträge ab und ich bin guter Dinge, dass meine FIRST 27 dann auch an die Reihe kommt. Der Torqeedo muss noch eingebaut werden, ebenso wie das angesprochene Solar-Upgrade, dass ich mit der Firma Solbian realisiere. Und dann kann sie auch schon hochkommen zu mir an die Ostsee. Solche Schnee-Einbrüche wie jetzt nerven da natürlich … aber ich bleibe positiv, bisher haben wir noch jeden aufs Wasser bekommen.“
ENJOY YACHTING: „Zum Boot gehört ja ein Trailer. Hier hast Du Dich für Harbeck entschieden?“
Lars Reisberg: „Ja. Wie für alle FIRSTs bieten wir auch für die FIRST 27 einen maßangefertigten Trailer von Harbeck an. Wir haben mittlerweile nur noch diese Marke im Angebot, was FIRST angeht. Wir arbeiten sehr gern mit Harbeck zusammen, denn die Qualität ist wirklich super, die Trailer passen immer genau und ich finde es einfach toll, wie der Kontakt mit diesem bayerischen Familienbetrieb abläuft: Hier spricht man noch mit dem Chef. Alles Handarbeit, sie bilden selbst aus und man tut was für die Region. Mit den Trailern hatten wir nie Probleme – und mal ehrlich: Der FIRST 27-Trailer von Harbeck in schickem weiß lackiertem Alu sieht doch wirklich klasse aus, oder?“
ENJOY YACHTING: „Was lernst Du als ENJOY YACHTING-Mitarbeiter gerade alles als Eigner, was Du auf unsere Kunden oder den Job im Allgemeinen übertragen könntest?“
Lars Reisberg: „Als Marketing-Profi sprühe ich gerade vor Ideen, klar! Was ich vorhin meinte, dass man als Eigner ein bisschen Overload hat, wenn man das erste Mal das eigene Boot sieht, beschäftigt mich zum Beispiel. Wie kann ich das für spätere Übergaben nutzen? Vielleicht lassen wir den Eignern und deren Familien erstmal ein wenig Zeit, lassen sie alleine mit dem Boot. Sodass alles wirken kann – immerhin haben Kunden bis zu 10, mittlerweile sogar 12 Monate Wartezeit nach der Bestellung. Ich fand diese kleine Geste mit dem roten Puschel auch wirklich berührend, auch daraus kann man lernen. Bootskauf ist sehr emotional, komplett – natürlich muss am Ende eine professionelle Übergabe mit all den Checklisten und dem Vertragswerk erfolgen, aber vielleicht nehme ich mit, dass man zumindest anfangs das Ganze etwas emotionaler gestalten könnte …“
ENJOY YACHTING: „Schaust Du dann auch jetzt als Eigner genauer hin, was mit dem Boot passiert?“
Lars Reisberg: „Natürlich! Die Perspektive ist sicher verschoben und klar bitte ich unsere Jungs, beim Kranen beispielweise, besonders aufzupassen. Das Schöne daran ist aber, dass sie das sowieso tun und mein Boot jetzt nicht anders behandeln, als wir es mit einem Kundenboot machen würden. Das beruhigt mich und ist eine Rückversicherung, dass wir bei jedem Kunden, ob nun bei mir oder bei Fremden, gute Arbeit leisten. Ich schaue genauer hin, weil ich für mich etwas lernen will: So überlege ich mir beispielsweise, das Antifouling – teilweise wenigstens – selbst mit aufzubringen. Das hilft mir am Ende natürlich wieder im Job, denn wenn ich selber weiß, welche Arbeit im Schleifen, im Streichen usw. steckt, kann ich den Preis viel besser erklären.“
Mit ENJOY YACHTING zu Ihrem FIRST-Segelboot!
ENJOY YACHTING: „Abschließend: Hast Du Dir das alles so vorgestellt?“
Lars Reisberg: „Ehrlich? Nein. Es ist komplett anders, als ich mir das ausgemalt habe. Die innere Aufruhr, die Spannung, die Gefühle sind doch bei weitem stärker, als ich dachte. Auch wenn ich tagtäglich mit Yachten und Booten und Eignern und Übergaben zu tun habe, bin ich doch weit weniger abgeklärt, als ich dachte. Mich nimmt das alles richtig mit – im Positiven natürlich! Es ist jetzt nicht unbedingt mit der Geburt eines Kindes zu vergleichen, aber irgendwie schon: Dieses Boot ist jetzt teil meiner Familie! Meine Kids durften sich den Bootsnamen aussuchen, wir planen die ersten Reisen, kaufen Rettungswesten und schauen YouTube-Videos … das alles schwingt hier mit und mir kribbelt es dermaßen in den Fingern, endlich loszukommen. Nein, so hatte ich mir das nicht vorgestellt: Es ist viel, viel aufregender und cooler als ich dachte!“
Danke Lars, sicher ein ungewöhnliches Interview, aber der Pespektivwechsel ist interessant. Wir wünschen Dir und allen Mitseglern natürlich alles Gute auf der GEKKO – und schauen, dass wir sie schnell ins Wasser bekommen.
Wenn Sie sich für die Segelboote der FIRST-Reihe oder OCEANIS-Fahrtenyachten sowie EXCESS-Katamarane interessieren, schreiben Sie unseren Lars gern direkt an. Seine FIRST 27 SE können Sie – so es die Restriktionen zulassen – bei uns in Hannover besichtigen, so wie auch alle anderen FIRST-Boote. Machen Sie gern Besichtigungs- und Beratungstermine.
Sie interessieren sich für eine Motoryacht von CRANCHI oder BENETEAU? Motoryachten-Experte Meik Lessig freut sich auf Ihre Email oder einen Anruf.
Unser Team besteht zu 100% aus Bootsbesitzern, leidenschaftlichen Wassersportlern und damit Insidern: Bei ENJOY YACHTING kaufen Sie nicht nur Ihr Boot, sondern profitieren von den vielen, vielen Meilen Erfahrungen enthusiastischer Wassersport-Liebhaber.