Sie haben in der letzten Woche nichts von uns gehört – doch die Totenstille hier bei uns im Blog und auf unseren Social Media-Kanälen soll nicht täuschen: Die größte und wichtigste Bootsmesse der Welt fand nun endlich nach 3 ausgefallen Ausgaben wieder statt. Und tatsächlich war der Andrang so groß und das Interesse an den Booten, an Bootsberatungen und Gesprächen so überwältigend, dass wir nach 8 Stunden Messe-Stress nur noch Stimm-schonend in die Hotelbetten huschten, um Energie für den nächsten Tag zu tanken. Wir sagen herzlich DANKE an alle, die uns auf den Ständen besucht haben!
Königin unserer Stände: CRANCHI 67 Flybridge
Die BOOT Düsseldorf ist Synonym mit der Halle 6. In ihr stehen traditionell die Superyachten, Boote von 60 Fuß aufwärts. Auch wenn in diesem Jahr die Megafirmen keine +100-Fuß brachten, so war die Auswahl an hochwertigster Bootsbaukunst, Design und Luxus doch wieder immens. Unsere italienische Marke CRANCHI stellte die neue 67 Fly aus, welche für nicht wenige Besucher das schönste Boot der Halle war.
Der Andrang und das Interesse an dieser Yacht waren immens. Meik Lessig, Gründer und CEO von ENJOY YACHTING sagt: „Dass die Menschen die Superyachten sehen wollen – und dies in Düsseldorf ja auch können – ist klar. Man will immer die großen Schiffe sehen. Wir waren darauf eingestellt und haben pro Tag gefühlt Hunderte Gäste durch dieses wunderschöne Schiff geführt.“ Verständnis mussten die Besucher dann aber auch aufbringen, wenn sich ernsthafte Kaufinteressenten etwas mehr Privatsphäre erbaten: „Lange Wartezeiten waren da vorprogrammiert. Aber so ist das eben auf einer Messe.“, sagt Lessig.
Schlangen gab es nicht nur bei CRANCHI – der Zustrom der Besucher der BOOT 2023 wollte an allen Tagen nicht abreißen: Ein gutes Zeichen! Nach drei pausierten Ausgaben durch Corona und Lockdown unkten nicht wenige Stimmen schon vom Tod der Messe(n). „Das Interesse war enorm“, so Lessig weiter: „Werften, wir Händler und nicht zuletzt auch die Besucher mussten viele Jahre warten und ausharren – und so trafen in der BOOT Woche wieder voll motiviert zusammen, wer zusammen gehört. Die Anbieter und die Käufer dieser wunderschönen Produkte.“
Auch wenn bei den extrem hochpreisigen und luxuriösen Superyachten die Kaufquote eher gering ist und das Image im Vordergrund steht, zieht Lessig eine positive Bilanz: „Viele, die die großen Yachten beeindruckend finden, suchen sich dann in den kleineren Modellen ihre Traumboote aus. Bei CRANCHI war der A46 Luxury Tender ein beliebtes Modell, die kleine E30 oder E26 (LINK) finden als superschicke Dauerbrenner auch immer wieder ihre Fans.“
News, Neuheiten und Ausblicke auf das Yacht-Jahr 2023
Die BOOT Düsseldorf ist als Messe natürlich auch ein Schauzeigen der Neuheiten. Bei CRANCHI konnte man auf dem Stand zumindest an den aufwändigen Schiffsmodellen sehen, was das Jahr 2023 so bringen wird. Neben der „Corsa“-Variante der 67 – eine auf sporty racing getrimmte Fly-lose Version der 67 – wird die Werft die extrem erfolgreiche E52F durch ein komplett neu entwickeltes Schiff, das dann E53 heißen wird, ersetzen.
Auch auf den anderen Ständen unserer Marken war so Einiges zu sehen. Segel-Experte Lars Reisberg: „Über die – wie ich sie gern nenne – Blaue Revolution haben wir schon ausgiebig während der Paris-Messe berichtet, nichts destotrotz kamen die Konzepte von BENETEAU zur Oceanis 30e und der hybrid betriebenen First 44e gut an.“ Auch wenn die Oceanis 30.1e zunächst nur in Binnenseen verkauft werden kann und die First 44e ein Testboot und Technologieträger ist, ist der Weg klar: „Viele Gäste am Stand interessieren sich für alternative, hybride oder unabhängige Antriebs- und Energiesysteme. Die Lösungen stehen noch am Anfang und sind, so meine Meinung, noch nicht Hochsee-tauglich. Dennoch ist es toll, dass Marktführer BENETEAU hier ernsthaft und viel investiert.“ Zu feiern gab es auch etwas …
Die First 36 hat mit der „European Yacht of the Year“ in der Kategorie Performance Cruiser gewonnen. Damit heimst das kleine Superboot den vierten und mithin Prestige trächtigsten Titel, den die Yachtmagazine der Welt vergeben, ein. Kein Wunder, das auch hier Hochbetrieb an der Yacht war: „Leicht zu segeln, viele clevere Ideen, voll tourentauglich und absolut mit Regatta-Gewinn-Potenzial, das ist die Seascape-Formel. Mit der First 36 bekommen sportlich ambitionierte Segler nun ein tolles Boot, das sehr vielseitig ist.“, so Reisberg: „Gut, wer Slots hat: Diese Yacht ist bis weit in 2025 ausverkauft, ENJOY YACHTING hat als erfolgreichster FIRST-Händler Deutschlands drei der begehrten Bauslots ergattern können. Segler können bei uns eine 36 im Juni 2023 und zwei weitere in Quartal 2 und 3 im Jahr 2024 kaufen.“
Im Trend: Katamarane
Die Superlative reißen nicht ab. Auch wenn die Halle 15, sonst als „Katamaran-Halle“ bekannt, mit nur drei physisch anwesenden Kats eher dünn besetzt war, so konnten sich unsere Mitarbeiterinnen am Stand von EXCESS nicht über Langeweile beschweren. Zudem war mit dem EXCESS 11 zwar kein neues Boot ausgestellt, mithin aber das erfolgreichste der Werft-Serie: 38 Fuß oder 11 Meter pure Segelfreude und dabei viel Platz für die lange Fahrt. Der perfekte Kat für eine kleine Familie oder das segelnde Pärchen.
Fast 500 Interessenten, also zu zweit dann rund 1.000 Menschen, wurden von unseren beiden Mitarbeiterinnen durch den Katamaran geführt. Chantal Hundertmark, die bei ENJOY YACHTING sonst das Accounting betreut, fungierte zusammen mit Kollegin Isabel Borcherding, die bei uns den After Sales und Ersatzteil-Service betreut, als Yacht-Beraterin auf der Messe: „Im normalen Leben arbeiten wir mit diesen Booten unserer Kunden auf eine ganz andere Weise. Das war schon spannend, die Kats einmal aus dieser Perspektive selbst zu entdecken – und natürlich, den Interessenten zu helfen, die Boote für sich kennen zu lernen.“
Wir sehen ganz klar einen Trend. „Viele ehemalige Motorboot-Fahrer entdecken das Segeln mit Raum für sich“, sagt Lars Reisberg, der für die Verkaufsgespräche zwischen BENETEAU und EXCESS pendelte: „Ein Kat bietet den Platz und das Fahrgefühl, der einer Motoryacht nahekommt, ohne dabei teuren Diesel in Unmengen zu verbrauchen.“ Auch klassische Segler „trauen“ sich immer mehr auf die Mehrrümpfer: „Gerade EXCESS trifft mit der tollen Balance aus enormem Platzangebot bei wirklich tollen Segelleistungen genau den Nerv der Segler – EXCESS ist frisch, familientauglich und dabei schnell. Perfekt“, so Reisberg.
ENJOY YACHTING mit voller Mannschaft am Start
Wir haben es gehofft und irgendwie auch kommen gesehen: Diese BOOT 2023 wird ein voller Erfolg! Aus diesem Grund hatten wir nicht nur die Marketing-Maschine im Vorfeld angeworfen und insgesamt immerhin weit über 300 Termine auf allen vier Ständen unserer Marken vereinbart – fast alle sind gekommen. Danke hierfür! Meik Lessig resümiert: „Wir waren erstmals nicht nur mit unseren Yacht-Beratern unterwegs, sondern rekrutierten aus dem Mitarbeiterpool Hannovers alle Herren und Damen, die etwas von Booten verstehen, um die Stände adäquat zu besetzen.“
Dass wir trotzdem nicht alle Kunden so beraten und bedienen konnten, ist dem wahnsinnigen Ansturm der Tagesgäste – der die ganze Woche nicht abreißen wollte – zu verdanken. Täglich Schlangen an den Ständen, teilweise Doppelführungen oder Dreifachführungen durch die Boote und zur Hochzeit sogar ein Besichtigungslimit von 10 oder 15 Minuten auf dem Boot. „So etwas hatten wir noch nie auf der BOOT!“, sagt Reisberg. Frust kam dennoch eher selten auf – die meisten der Gäste nutzen die Show zum Anschauen und Sondieren. „Wer dann ernsthaft werden will, dem bieten wir wie gehabt Werftbesichtigungen, Probefahrten und Probesegeln und natürlich individuelle Beratungstermine in unserem FLAGSHIPSTORE Hannover oder per Video an.“, sagt Reisberg.
Zwischen Euphorie und Zurückhaltung
Also eine Supershow? „Ja und nein“, antwortet Meik Lessig: „Zunächst bin ich extrem zufrieden mit dieser Messe, was unsere Marken angeht. Das Feedback zu den ausgestellten Booten ist sehr gut, wir konnten bei vielen Yacht-Projekten einen Schritt weiterkommen und konnten viele, viele neue Interessenten bei ENJOY YACHTING begrüßen, die mit uns ihre Reise zum neuen Boot beginnen wollen.“
Folgetermine für Beratungen, Termine auf den kommenden Messen, wie zum Beispiel der Katamaran-Messe „La Grande Motte“ im April oder Termine bei uns in Hannover sind gemacht worden, Dutzende Gäste kontaktieren uns Tage nach der Messe, um ihre Projekte mit uns zu besprechen. „Die Messe BOOT 2023 hat als Katalysator für uns Bootshändler – zumindest aus der Sicht von ENJOY YACHTING, sehr gut funktioniert“, konstatiert Lessig. Dennoch mischen sich auch verhaltene Stimmen zum Resümee.
Auch wenn überraschenderweise gerade bei den Motorbooten das Wort „Krise“ absolut nie aufgetaucht ist, spielen Krieg, Inflation und die zurzeit eher unschönen gesellschaftlichen Entwicklungen gerade bei den Seglern eine Rolle. Lars Reisberg: „Wir haben darüber schon oft und ausführlich gesprochen. Die Preise steigen auch bei den Booten unaufhörlich und das ist schon hier und da Thema. Interessant fand ich, dass – anders als bei allen vorherigen Messen – das echte Kaufinteresse oder realistische Bootsprojekte diesmal eher auf den großen Modellen ab 45 Fuß zu verzeichnen waren, die „Seh-Leute“ dabei eher bei den kleinen und mittleren Bootsgrößen standen. Das finde ich bemerkenswert.“
Quo vadis, Bootsbranche? Glaskugel-Schauen ist natürlich immer etwas gleichsam Spannendes wie Gefährliches. Faktisch blicken wir in eine zwar unsichere Zukunft und die Inflation ist für die Gesamtwirtschaft ohne Frage ein Thema, dennoch freuen wir uns über die ungebrochene Lust an Boot und Meer, die Freude am Segeln und dem Wassersport und nicht abreißendes Interesse. „Dass die Nachfrage nach unseren Produkten eher steigt und auch Kaufabschlüsse generiert, ist ein gutes Zeichen.“, sagt Lessig: „Vielleicht sollten wir alle etwas weniger oft die Nachrichten anschalten, uns etwas weniger oft dem Weltschmerz hingeben und uns dafür etwas öfter darauf besinnen, die Zeit, die wir hier haben, mit schönen Dingen zu verbringen, mit unseren Familien und den Menschen die wir lieben. Und wie geht das besser, als mit einem Boot?“
Gehen Sie mit uns den Weg zur eigenen Yacht
Langsam finden wir uns wieder im Alltag ein. Alle Mitarbeiter sind daheim, nach und nach tragen wir die Daten unserer neuen Kontakte in die Systeme ein und arbeiten die Notizen ab. Erste Termine mit Kaufinteressenten sind gemacht, Preislisten werden versandt und Video-Konferenzen angebahnt. „Für die Katamaran-Messe La Grande Motte kommen die ersten Termine“, so Reisberg. Es wird ein toller Frühling, da sind wir uns sicher. Auch wenn unsere spanische Marke ASTONDOA dieses Mal in Düsseldorf gefehlt hat, so brachte doch wenigstens das Plakat beim Delius Klasing Verlag eine Hauch Motoryacht-Luxus aus Alicante an den Rhein.
Wir freuen uns über alle Gäste und Interessenten, die wir in diesen 10 intensiven Tagen begrüßen konnten – Danke an alle Eigner und Kunden, die uns besucht haben, Danke an alle Partner und Lieferanten, die im Besucherchaos zum „Hallo-Sagen“ vorbeikamen. Und ein herzliches Willkommen an alle neuen Kontakte in unserer Datenbank, die ihren Weg zum neuen Boot mit ENJOY YACHTING gehen wollen – Ihre spannende Reise zum Traumboot hat begonnen.