Bevor der Eigner die neue Yacht übernimmt

Die aufregende Reise Ihrer neuen Yacht geht weiter: Nachdem wir Ihnen ausführlich gezeigt haben, wie die Übernahme einer Yacht, die clever mit French Leasing finanziert wurde, ab Werft von statten geht, haben wir im zweiten Teil dargelegt, was alles rund um den professionellen Yacht-Transport von der Werft zum dem Hafen Ihrer Wahl geschieht (den Artikel zum Thema Yachttransport & Kosten können Sie hier lesen). Nun möchten wir im dritten Teil zeigen, was alles bei einer Kommissionierung & Übergabe an Sie, den neuen Eigner geschieht.

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Endlich kommt der Schwertransport mit Ihrer Yacht an. Je nachdem, wie groß Ihre Yacht ist (Überbreite bedeutet beispielsweise Polizei-Eskorte) und wohin Sie die Yacht geliefert haben möchten, erreicht der professionelle Transport meist nach maximal 5 Tagen jeden Ort Europas – meistens gehen “unsere” Yachten an das schöne Mittelmeer, wo wir von Ost bis West mit 7 Auslieferungsbasen und entsprechenden Rigging-Unternehmen tolle, professionelle Partner vor Ort haben.

Für Sie vor Ort – Wir überwachen das Riggen Ihrer Yacht

Auf Ihren Wunsch hin, oder, wenn wir beispielsweise für Sie in Ihrem Wunschhafen riggen, in dem wir noch keine Erfahrungen mit den lokalen Dienstleistern haben, sind wir mit einem ENJOY YACHTING-Mitarbeiter persönlich vor Ort: So können wir schnell und effizient beispielsweise sofort die Werft kontaktieren oder vor Ort eingreifen, wenn es Herausforderungen geben sollte.

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Noch auf dem Kran wird die Yacht von der Transportfolie befreit. Sowohl der Transporteur, als auch das Rigging-Unternehmen checken nun vor allem den Rumpf von Außen auf eventuelle Beschädigungen. Die dicke Folie verhindert in fast allen Fällen, dass Äste von Straßenbäumen Kratzer in das neue Gelcoat machen: Doch, sicher ist sicher! Sind die Opferanoden angebaut? Sitzt das Ruderblatt fest? Ist der Saildrive perfekt montiert? Funktioniert der Faltpropeller? Alles, was später unter der Wasseroberfläche ist, muss peinlich genau kontrolliert werden. Und protokolliert: Mitsamt Fotos. Die Yacht wird nun zunächst vom LKW gekrant – doch sie darf noch nicht gleich ins Wasser.

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Denn es gibt natürlich noch Stellen, an denen kein Anti-Fouling-Anstrich aufgebracht werden konnte. Das sind zum einen die Unterseite des Kiels, auf dem die Yacht ja die ganze Zeit gestanden hat und zum anderen die Auflageflächen der Stempel, mit denen die Yacht beim Transport seitlich abgestützt worden ist. Deshalb gibt die Werft dem Transporteur immer einen Eimer mit genau dem Anti-Fouling mit, mit welchem auch Ihre Yacht angestrichen worden ist.

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Ein Mitarbeiter des Rigging-Unternehmens wird nun eben jene Stellen mehrmals gewissenhaft mit Antifouling-Farbe bestreichen. Da es sich im mehrere Schichten handeln muss (zwei bis drei), dauert dieser Vorgang natürlich, denn jede Schicht muss einen gewissen Trocknungsgrad erreichen. Das ist im übrigen der Grund, warum wir (und die Rigging-Unternehmen) beim Krantermin oftmals einen halben oder einen ganzen Arbeitstag einplanen – obwohl die Netto-Arbeitszeit meist geringer ist – die Trocknungszeiten!

Endlich im Wasser! Ihr neues Boot schwimmt.

Nachdem nun endlich alles unter Wasser soweit fertig ist, wird Ihr Boot ins Wasser gelassen. Das ist übrigens genaugenommen nicht die Erstwasserung – denn bei BENETEAU in der Werft kommt jedes Boot bei der Endabnahme in einen überdimensionalen Test-Pool, wo alle Außenbordverschlüsse, die Maschine, Propeller, Ruder et cetera in der Endabnahme live getestet werden. Somit wäre dies nun die “Zweitwasserung” Ihrer Yacht.

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Die Mitarbeiter des Rigging-Unternehmens verholen nun an den Ausrüstungskai des Hafens. In unserem Fall der Oceanis 41.1 war schon mächtig Betrieb: Neben unserem Boot lagen noch 6 weitere Neuboote hier vertäut. Viel Arbeit für die Crew.

Dauer einer Yacht-Kommissionierung

Eine Yacht-Kommissionierung an sich dauert eigentlich nicht sehr lange. Je nach Größe der Yachten und Umfang der schon ab Werft ausgeführten Maßnahmen, sind bei “kleinen” Booten 2 Tage netto machbar, bei großen Boote 3-4 Tage. Doch es ist eben eine Netto-Zeit, die von uns beziehungsweise den Rigging-Unternehmen gestreckt werden muss – und das bis auf 7 Werktage. Warum?

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Erfahrungsgemäß ist der Yachtkauf ein Saisongeschäft: Meist werden Sie Ihre Yacht auf den großen Herbst- und Wintermessen ausgiebig besichtigen, vielleicht die eine oder andere Testfahrt machen um diese dann so zu bestellen, dass die Yacht hoffentlich pünktlich zur neuen Segelsaison im Wasser ist. Das Problem: Alle machen es so, weshalb es beim Ausliefern oft zu “Staus” bei den Riggingfirmen kommen kann. Wenn dann 6 oder mehr neue Yachten gleichzeitig kommissioniert werden müssen, kann sich eine Auslieferung vor Ort, die sonst 2 Tage netto dauern würde, leicht auf 5 Werktage (und manchmal mehr) ausdehnen.

Wir empfehlen Ihnen daher: Planen Sie die Übernahme Ihrer Yacht, einen ersten großen Urlaubstörn, Gäste an Bord etc. nicht zu eng. Eine Yacht ist vom Laminieren in der Werft bis zur Auslieferung Handarbeit – viele Faktoren müssen hier zusammenspielen. Verzögerungen können immer eintreten und gerade bei der Auslieferung kann etwas zeitliche Flexibilität (auf allen Seiten) nicht schaden.

Grobe und feine Arbeiten – Ihre Yacht wird langsam fertig

Beim Kommissionieren gehen die Rigger dann wie folgt vor: Vom Groben ins Feine. Bei der BENETEAU Oceanis beispielsweise wird als erstes der Großschotbügel montiert. Dieser muss angebolzt und mit Polyurethan-Industriekleber verklebt werden. Bei Motoryachten sind diese Arbeiten noch umfangreicher: Eine komplett ausgestattete Flybridge zu montieren kann 1 bis 2 Tage dauern, Badeplattformen, Wet-Bars oder BBQs brauchen bei einer sachgemäßen Montage einiges an Zeit. Übrigens: Auch Zeit, um den Klebstoffen, Epoxy-Schichten etc. Zeit zum Trocknen zu geben.

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Bei unserer Oceanis 41.1 waren diese Arbeiten nach einem Tag beendet. Alle Nähte sauber gezogen, die Schienen für Genua und Selbstwende-Fock montiert und alle essenziellen Teile der Segelyacht fachgemäß angebracht. In unserem Fall wurde dann am zweiten Tag der Mast gestellt: Alle Yachten, die sich am Ausrüstungskai befanden, wurden “in einem Rutsch” aufgeriggt: Effektiv, denn so kann die Belegschaft unserer Partnerfirmen einen ganzen Tag lang komplett den Kran der Marina mieten und spart so wieder Zeit und Geld.

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Übrigens: Bei Temperaturen von 35 Grad Celsius und mehr kann man auch von den Profis am Mittelmeer keine Wunder erwarten: Wenn hier die Mittagspause etwas länger ausfällt, dann ist etwas Verständnis vom nordeuropäischen Terminmenschen durchaus angebracht. Auf der anderen Seite freuen wir uns immer wieder, über die spontane Hilfsbereitschaft und viel selbstverständliche Extras, die man “bei uns” wiederum eher selten sieht. Wie gesagt: Alles Handarbeit. Von Menschen.

Ein weiterer Grund, warum wir auf Wunsch ENJOY YACHTING-Mitarbeiter persönlich vor Ort haben, um im Sinne unserer Eigner aktiv werden zu können, zu vermitteln, zu helfen und einzugreifen.

Mast stellen und Leinen einziehen

Endlich ist der Mast gestellt. Das A und O einer Segelyacht: Die richtige Wantenspannung und nicht zu viel Zug auf die Stagen, so steht der Mast optimal. Wir legen viel Wert darauf, dass Sie mit Ihrer Segelyacht am Ende perfekt segeln können und von Anfang an den besten Masttrimm haben.

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Beeindruckend auch immer wieder, wie die Profis systematisch und schnell aus dem Chaos schier unzähliger Leinen und Taue am Ende ein fertiges Boot zusammensetzen: Die Fallen werden eingezogen, Schoten verbunden, die Segeleingezogen und Furling-Mechanismen getestet. Strecker, Reffleinen und die Elektro-Installationen werden verbunden.

Wir nehmen alle elektronischen Geräte in Betrieb und testen diese auf Funktion: Vom Plotter samt GPS-Anlage über Sekundärinstrumente, Windanzeiger, Autopilot, Radio & Fusion-Anlage, Heizung oder Klimaanlagen, Landstrom, Ladegeräte bis hin zum Test aller Lampen im Schiff. Selbstverständlich sind unsere Partner zertifizierte VOLVO-PENTA und Yanmar-Vertreter, sodass Ihre Maschinen sachgemäß in Betrieb gesetzt werden (und bei den Herstellern die Garantien aktiviert werden).

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Übrigens: Spezifizieren Sie beim Yachtkauf mit Ihrem Berater genau den Umfang der Inbetriebnahme Ihrer Yacht. Sollten Sie beim Yachtkauf eventuell Zubehör geordert haben, das nicht unmittelbar zur Yacht gehört, wie Watertoys, Dinghys et cetera, so wird dies im Allgemeinen nicht von den Rigging-Unternehmen fertig gemacht – auf Wunsch werden wir natürlich selbstverständlich Ihre neue Badeinsel aufblasen oder das Dinghy klar machen.

Ein Tipp am Rande: Viele Eigner wollen es sich nicht nehmen lassen, persönlich beim Riggen ihrer Yacht anwesend zu sein. Wir können das verstehen und unterstützen Sie dabei. Bitte haben Sie dennoch Verständnis dafür, dass unsere Rigging-Partner vor Ort streng nach deren Zeitplan zu arbeiten haben und daher nicht immer Verständnis dafür haben, wenn die Eigner-Familie beim Riggen an Bord verweilt oder gar dort übernachten möchte.

Die Endabnahme der Yacht

Nun ist es endlich so weit: Ihre Yacht ist nach einer Probefahrt durch das Rigging-Unternehmen endlich fertig. Für uns beginnt nun der spannendste Teil: Die Endabnahme der Yacht. Diese findet in 2 Phasen statt. Zunächst übernimmt ENJOY YACHTING das Boot vom Rigging-Unternehmen. Diese Abnahme findet streng nach Protokollen statt und unsere Mitarbeiter prüfen alle Punkte des Protokolls komplett durch. Dabei stellen wir – sollte die Übergabe im Ausland stattfinden – alle Geräte auf die Sprache Deutsch um. Unsere Verträge mit den Rigging-Unternehmen sieht vor, dass diese uns die Yacht übergeben, als seien wir die Kunden. Eine solche Übergabe kann 4 bis 6 Stunden dauern – je nach eventuell noch auszuführenden Nachbesserungen, kann dies also einen ganzen Tag dauern.

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Nun werden wir Sie anrufen und Sie zu Ihrem neuen Boot bitten: Es ist Zeit, Ihnen Ihr neues Boot zu übergeben. Diese Übergabe nehmen wir sehr ernst. Auch wenn wir verstehen, dass Sie das Boot möglichst schnell “in Besitz nehmen” und losfahren möchten, so bestehen wir – in Ihrem Interesse – auf folgenden Ablauf: Zunächst wird Ihr Boot anhand des Lieferscheins der Werft gecheckt – ist alles in dem Umfang von den Werften geliefert, wie auf dem Schein ausgewiesen? Dann nehmen wir Ihre Bestellung zur Hand: Ist die Yacht so geliefert, wie sie von Ihnen im Kaufvertrag spezifiziert wurde?

Und dann gehen wir gemeinsam durch das Boot und arbeiten uns durch das dritte – das Übergabeprotokoll.

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Hier checken wir von A bis Z alle Teile der Yacht: Licht, WCs, Pumpen, Herd, Gas, Elektronik, Ruder, Maschine, Anker und Segel – einfach alles, was funktionieren muss. Das alles natürlich nach dem 4+ Augen-Prinzip, mit Ihnen als Zeuge. Eventuelle Mängel oder Fehler, wie Kratzer, Beulen oder Funktionsstörungen werden notiert und fotografisch dokumentiert, Wir entscheiden gemeinsam, ob diese eventuellen Mängel die Übergabe verzögern (z.B. bei der Maschine) oder ob wir später nachbessern. Am Ende aber sind wir alle – Werft, Rigger und wie als Ihr Händler – immer bestrebt, alle Mängel im Voraus zu erkennen und so zu beheben, dass es keine oder möglichst wenig Nachbesserungen braucht.

Nun ist Ihre Yacht übergeben: Wir wünschen Ihnen allseits gute Fahrt!

Enjoy Yachting Team Isabel Borcherding

„Wir arbeiten seit Jahren in ganz Europa mit Partnerbetrieben zusammen, die unseren Anspruch an Qualität und Ausführung teilen.“


Isabel Borcherding, Mitarbeiterin Aftersales & Customer Service

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